Nach Taten in Hörde und Scharnhorst: Polizei warnt vor "Wunderheilerinnen"

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Nach Taten in Hörde und Scharnhorst: Polizei warnt vor "Wunderheilerinnen"
Lfd. Nr.: 0932

Vor selbsternannten Wunderheilerinnen warnt die Dortmunder Kriminalpolizei nach zwei Straftaten am 8. Oktober in Scharnhorst und am 9. Oktober in Hörde. In beiden Fällen erbeuteten die unbekannten Trickbetrügerinnen viel Bargeld (8000 und 25.000 Euro). Die Polizei sucht Zeugen.
PLZ
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Polizei Dortmund
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Dienstag (8.10.2024) sprach eine unbekannte Frau eine 74-jährige Fußgängerin am Kreisverkehr Droote / Buschei an und verwickelte sie in ein Gespräch über Gott. Die Polizei geht davon aus, dass die Trickbetrügerin die Seniorin zuvor bei einem Einkauf in einem Geschäft für schlesische Spezialitäten in Scharnhorst beobachtete.

Sie stellte sich der Frau als Wunderheilerin vor und bot an, mit ihr in die Wohnung zu gehen. In der Wohnung in der Stresemannstraße bat die angebliche Heilerin um ein rohes Ei. Dieses wickelte sie in ein Tuch ein und legte es der Frau unter den Rock. Dabei sprach die "Heilerin" ein Gebet. Das Ei habe schließlich seine Farbe verändert, was eindeutig als Flucht Satans zu interpretieren sei.

Befreiendes  "Ritual" kostet 8000 Euro

Die Frau bot der 74-Jährigen an, sie durch ein Ritual von dem Fluch zu befreien. Das koste 8000 Euro. Die Seniorin übergab der Trickbetrügerin das Geld. Das anschließende Ritual erfolgte mit einem weiteren Gebet, während ein Tuch und das in eine Plastiktüte eingewickelte rohe Ei unter einem Kopfkissen lagen. Als sie wieder allein war, informierte die Seniorin eine Nachbarin. Diese verständigte die Polizei.

Beschreibung der Tatverdächtigen: 50 bis 55 Jahre alt und 1,55 bis 1,65 Meter groß. Glattes weißes Haar zu einem Zopf gebunden. Dicke schwarze Brille. Sprache während der Tat: Russisch.

25.000 Euro in Hörde erbeutet

Bei der Tat am Mittwoch (9.10.) in Hörde sprachen zwei unbekannte Frauen um 11.45 Uhr vor einem russischen Supermarkt auf der Wilhelm-Schmidt-Straße am Clarenberg ebenfalls eine Fußgängerin an. Sie würden einen Zaubertrick beherrschen, mit dem sie der Frau alle Schmerzen nehmen könnten. Kosten: 25.000 Euro. Während der Tat sprachen die Trickbetrügerinnen akzentfrei Russisch.

In der nahen gelegenen Wohnung an der Wilhelm-Schmidt-Straße übergab die 72-jährige Seniorin einer der beiden Frauen die geforderten 25.000 Euro. Beide gingen zurück in den Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses, wo die wartende Komplizin der Seniorin nach einem Zauberspruch einen verknoteten Beutel übergab. In dem Beutel würden sich die 25.000 Euro befinden. Die Seniorin solle den Beutel unter die Matratze im Schlafzimmer legen und erst nach neun Tagen öffnen. Dann seien alle Schmerzen weg. Die beiden Trickbetrügerinnen gingen davon. In ihrer Wohnung schöpfte die Frau Verdacht. Nach zwei Stunden öffnete sie den Beutel. Darin waren nicht die 25.000 Euro, sondern die Papierservietten.

Beschreibung der Tatverdächtigen:

Im Eingangsbereich wartende Frau: 50 bis 60 Jahre alt und 1,55-1,65 Meter groß. Dunkle Haare (Pony, Pferdeschwanz), weißer Mantel.

Frau in der Wohnung (Geldübergabe): 55 bis 60 Jahre alt und 1,68 bis 1,75 Meter groß, grauer Mantel, Mütze.

Polizei warnt vor dieser Methode

Die Polizei warnt vor diesen Methoden. Wer auf diese Weise angesprochen wird, sollte niemanden mit in die Wohnung nehmen - und sofort den Polizei-Notruf 110 wählen.

Die Kriminalpolizei schließt einen Zusammenhang der Taten in Hörde und Scharnhorst nicht aus. Wer kann Angaben zu den Trickbetrügerinnen machen oder ist möglicherweise betroffen, ohne die Tat angezeigt zu haben? Hinweise bitte an die Kriminalwache unter Tel. 0231/132 7441.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110