Drei Schulwegunfälle innerhalb von sieben Tagen - Polizeipräsident Lange: "Schulwegsicherheit muss Thema auf Elternabenden sein"

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Die Polizei wirbt wie hier an der Kreuzstraße für mehr Sicherheit auf Schulwegen.
Drei Schulwegunfälle innerhalb von sieben Tagen - Polizeipräsident Lange: "Schulwegsicherheit muss Thema auf Elternabenden sein"
Lfd. Nr.: 0792

Bei Verkehrskontrollen auf Schulwegen in Dortmund ahndete die Polizei innerhalb einer Woche mehrere Verstöße, bei denen Autofahrerinnen und -fahrer die Sicherheit von Kindern gefährdeten.
PLZ
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Polizei Dortmund
Polizei Dortmund

Sie fuhren auf Schulwegen zu schnell, parkten Gehwege zu oder schnallten ihre in Autos mitfahrenden Kinder nicht oder nicht richtig an.

Für Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange steht fest: "An nur sieben Tagen gab es in Huckarde, Bodelschwingh und Marten drei verletzte Kinder nach Unfällen mit Autos auf Schulwegen. Mit Blick auf diese Zahlen können wir so kurz nach dem Ende der Sommerferien nicht von einem ausschließlich guten Start ins neue Schuljahr sprechen. Deshalb fordere ich noch einmal eindringlich zu mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr auf. Ein großes Kompliment spreche ich vor allem den Kindern aus den ersten Schuljahren der Dortmunder Grundschulen aus - denn die verhalten sich wirklich vorbildlich im Straßenverkehr."

Kinder lernen täglich dazu

Das berichtet auch der Leiter der Verkehrsunfallprävention, Polizeihauptkommissar Sascha Schlusemann: "Die Jungen und Mädchen beobachten den Straßenverkehr sehr genau. Nach wenigen Schultagen können wir sagen: Sie lernen täglich dazu und bauen vorsichtig und gewissenhaft auf das auf, was die Polizei vor den Ferien mit ihnen geübt und besprochen hat."

Die Schulwegsicherheit zum Thema machen

Polizeipräsident Gregor Lange bittet die Klassenpflegschaften der Grundschulen darum, an Elternabenden auch die Sicherheit auf Schulwegen auf die Tagesordnung zu setzen und dabei darauf hinzuweisen, dass Kinder ungeschützt im Straßenverkehr unterwegs sind. "Es gibt viele Möglichkeiten, die Sicherheit auf Schulwegen anzusprechen. Das Thema gehört auf die Schulkonferenzen, in die Pflegschaftssitzungen und in die Eltern-Chatgruppen. Es reicht nicht, Schilder aufzustellen. Wir müssen für unsere immer wieder genannten Botschaften für mehr Sicherheit auf Schulwegen weitaus mehr erreichen: Die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr muss eine Herzenssache sein."

Wie beharrlich Autofahrerinnen und -fahrer gegen Vorschriften verstoßen und dabei Kinder im Straßenverkehr gefährden, zeigte auch ein Schulwegeinsatz der Polizeiwache Nord am 21. August im Umfeld der Diesterweg-Grundschule: Zwischen 6 und 14 Uhr ahndete die Polizei 25 Parkverstöße - denn Falschparker behindern die Sicht im Straßenverkehr, was sowohl aus der Perspektive von Schulkindern und gleichermaßen aus der Perspektive des fließenden Verkehrs gefährlich ist.

Zweimal zu schnell an einer Schule

Bei Tempokontrollen fiel an dem Kontrolltag an der Diesterweg-Grundschule ein Autofahrer auf, der zu schnell über die Kielstraße fuhr. Die Polizei hielt ihn an und ahndete den Verstoß. Unmittelbar danach fuhr der Mann erneut zu schnell - die Polizei stoppte ihn noch einmal und stellte einen Vorsatz fest - damit verdoppelte sich der Geldbetrag.

Permanent auf Schulwegen im Einsatz ist aktuell auch die Kradgruppe der Dortmunder Polizei. Die Motorradfahrer überwachten den Verkehr auf zahlreichen Straßen (darunter: Bunzlaustraße, Strohnstraße, Parsevalstraße, Flughafenstraße, Landgrafenstraße). Das Team ahndete 83 Verstöße auf den Schulwegen - überwiegend Tempo-Verstöße, wo nur 30 km/h erlaubt sind. Zwei Autos fuhren mindestens 20 km/h zu schnell. Auffällig: Vor der Grundschule an der Landgrafenstraße fuhr niemand zu schnell.

Auf das Eltern-Taxi verzichten

Vor den Schulen an der Kreuzstraße bremst aktuell eine Baustelle den Verkehr. Das führt zu einer ungewöhnlichen Ruhe vor den Schulen dort. Aus Sicht des Bezirksdienstes der Polizeiwache Mitte und der Verkehrsunfallprävention funktionieren der vorübergehend eingerichtete Schulbus-Haltereich für die Kinder der Johannes-Wulff-Förderschule und eine Hol- und Bringzone für Autos ohne Probleme. Mit einem Banner am Zaun der Schule bittet die Polizei darum, auf das "Eltern-Taxi" zu verzichten. Bei Schulweg-Einsätzen verteilte die Polizei dort zusätzlich Flyer mit Schulweg-Tipps für Eltern und Kinder.

Kinder überwiegend zu Fuß unterwegs

An den vier Schulstraßen mit der "Durchfahrt verboten"-Regel in Dortmund stellte die Polizei nur insgesamt nur wenige Verstöße fest. Am ersten Schultag mussten fünf Autofahrererinnen und -Fahrer nach Verstößen an der Kerschensteiner Grundschule jeweils 50 Euro zahlen - bei mehr als 300 Kindern, die überwiegend zu Fuß zur Kerscheinsteiner Schule gehen, sind fünf Verstöße nicht viel.

Polizeipräsident Gregor Lange zu den Schulstraßen: "Der Fokus lag in den vergangenen Tagen richtigerweise bei den Durchfahrt-Verboten. Wir werden das weiter kontrollieren. An 84 Schulen gibt es diese Schilder nicht - und wir sollten nicht allein auf noch mehr Verbote setzen, sondern mit Vernunft für mehr Sicherheit auf Schulwegen setzen, damit wir nach diesem schlechten Start von den Unfallzahlen runterkommen."

Drei Schulwegunfälle in sieben Tagen

Verkehrsunfälle mit Kindern auf Schulwegen gab es in Huckarde, in Bodelschwingh und in Marten.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110