Polizeinotruf in dringenden Fällen: 110

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Polizeipräsident Gregor Lange zur Halbjahresbilanz
Weniger Gewaltkriminalität, bedeutend weniger Wohnungseinbrüche
Trotz des teils monatelangen Stillstands des öffentlichen Lebens ergaben sich immer wieder neue Herausforderungen, denen die Dortmunder Polizei mit innovativen Konzepten entgegen trat. Die Dortmunder Polizei bilanziert die Kriminalitätsentwicklung für Dortmund und Lünen im ersten Halbjahr 2021 und blickt auf die relevanten Schwerpunkte polizeilicher Einsatzbewältigung.

Unter Berücksichtigung der Besonderheiten im zweiten Pandemie-Jahr stellen wir zunächst einmal fest, dass Dortmund mit Blick auf die Entwicklung der Kriminalität sicherer geworden ist. Trotz des teils monatelangen Stillstands des öffentlichen Lebens ergaben sich immer wieder neue Herausforderungen, denen die Dortmunder Polizei mit innovativen Konzepten, aber auch mit viel Personal- und Zeitressourcen entgegen trat.
Kriminalität in Dortmund und Lünen erneut rückläufig

In der ersten Jahreshälfte gab es in Dortmund insgesamt rund fünf Prozent weniger Straftaten (von 28.201 auf 26.739 im Vergleich zum Vorjahr). In Lünen konnte die Polizei immerhin 22 Straftaten weniger registrieren (von 2400 auf 2378). Auf die Gewaltkriminalität entfielen in Dortmund insgesamt 1.080 Fälle - das sind 201 weniger als im Vergleichszeitraum 2020. In Lünen gab es exakt so viele Fälle von Gewaltkriminalität wie auch im vergangenen Jahr, nämlich 96.

Nach jetzigem Stand wurden im ersten Halbjahr 2021 in Dortmund 31 Prozent weniger Raubüberfälle verübt (von 310 auf 213). In Lünen hingegen gab es eine Tat mehr als im Vorjahr (von 18 auf 19). In wichtigen Deliktsbereichen ging in der ersten Jahreshälfte auch in der Dortmunder Nordstadt die Zahl der Straftaten insgesamt zurück - jedoch nicht bei der Rauschgiftkriminalität. Der hohe Kontrolldruck der Polizei sorgte hier in der ersten Hälfte des Jahres 2021 für einen Anstieg um 188 Fälle bzw. 32 Prozent (von 572 auf 760). Außerdem gab es in Dortmund im ersten Halbjahr 23 Prozent weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle (von 506 auf 393). Ein ähnlicher, aber noch stärkerer Trend zeigt sich in Lünen: Hier gab es im ersten Halbjahr dieses Jahres sogar 38 Prozent weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle (von 29 auf 18).

Polizeipräsident Gregor Lange: "Der Einbruchsschutz der Menschen und unsere Beratungen und Präventionshinweise machen sich bezahlt. Auch die Arbeit unserer Ermittlungskommissionen ruht nicht, sondern wird intensiv fortgesetzt. Und wir müssen auch weiter dranbleiben."

Raser-, Poser- und illegale Tuning-Szene: Die Polizei bleibt dran

Dranbleiben - ein Wort, das auch den fortwährenden Einsatz gegen die Raser-, Poser- und illegale Tuning-Szene im ersten halben Jahr treffend charakterisiert. Zum Jahreswechsel erklärte der Polizeipräsident dieses Thema zu einem behördenstrategischen Schwerpunkt.

Erlebnisorientierte, junge Menschen nutzen den Dortmunder Wall, um dort zu rasen - worüber sich Anwohnerinnen und Anwohner zurecht mit Briefen und beim Polizei-Notruf beschwerten. Der Gefahr viel zu hoher Geschwindigkeiten, extremer Lärmbelästigung und der Vermüllung des Walls und auch auf Phoenix-West schob die Polizei Dortmund mit ihren regelmäßigen und in den Sozialen Medien kaum übersehbar begleiteten Großkontrollen einen Riegel vor. An Wochentagen und jedes Wochenende aufs Neue, gemeinsam mit der Stadt Dortmund. Der Polizeipräsident ließ nicht locker, schaffte Fakten und erweiterte Eingriffsbefugnisse, etwa indem er Ende Januar die Strategische Fahndung anordnete. Mit Erfolg.

Denn folglich machten 124 Kfz- und 47 Führerschein-Sicherstellungen, 1748 Platzverweise sowie die allgemeine Präsenz der Beamtinnen und Beamten in der ersten Jahreshälfte klar: Wer das Leben anderer Menschen gefährdet, hat auf den Straßen nichts verloren. Diese Botschaft sickert langsam, aber sicher in die Szene. "Unser entschlossenes Handeln wirkt", so Polizeipräsident Gregor Lange: "Wir haben es der Raserszene immer gesagt - und dabei bleiben wir: Wir haben den längeren Atem."

Das Verkehrsaufkommen am Wall und an den bekannten Hotspots in Dortmund hat inzwischen in den kritischen Abend- und Nachtstunden um mehr als 50 Prozent abgenommen - auch, weil die Baustellensituation auf dem Wall schon länger nicht mehr zum Rasen einlädt. Ebenso haben diejenigen, die zum Wall kamen, seit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen wieder andere Freizeitmöglichkeiten. Potenzielle Ausweichstrecken behält die Polizei Dortmund in Zukunft im Auge. Die Zahl der Beschwerden ist zurückgegangen. Gregor Lange: "Die Bekämpfung dieser Szene ist nicht das einzige Beispiel dafür, dass wir als Polizei Dortmund die Probleme in der Stadt erkennen und dann auch unmittelbar aktiv dagegen vorgehen. Auch in Pandemiezeiten können sich die Menschen auf uns verlassen."

Hoher Kontrolldruck gegen die Rauschgiftkriminalität

Ein weiteres Beispiel für diese aktive und wirksame Polizeiarbeit ist die Nordstadt, wo die Fallzahlen im Vergleich der ersten Jahreshälften 2020/2021 insgesamt zwar gestiegen sind. Dieser Anstieg jedoch liegt hauptsächlich am hohen Kontrolldruck gegen die Rauschgiftkriminalität. In diesem Bereich wurden 32,8 Prozent mehr Straftaten entdeckt (von 572 auf 760).

Anders ist die Situation beim Raub - hier ist ein Rückgang von 100 auf 42 Taten zu erkennen (= -58 Prozent). Erfreulich ist die Entwicklung auch bei den Wohnungseinbrüchen (-20,2 Prozent auf 75 Fälle). Leider ist beim Taschendiebstahl, anders als in der gesamten Stadt Dortmund, ein Anstieg auf 129 Fälle (+ 20 Prozent) zu verzeichnen.

Im Bereich Rauschgiftkriminalität wird die Polizei weiter sehr wachsam mit hohem Kontroll- und Strafverfolgungsdruck aktiv bleiben. In den ersten Wochen der Videobeobachtung seit Anfang Juni 2021 auf der Münsterstraße und dem Mehmet-Kubasik-Platz ist eine Verdrängung des Handels mit Betäubungsmitteln in andere Bereiche nicht zu erkennen.

Westpark: Einsatz mit Augenmaß

Mit dem Ende der Einschränkungen im Juni 2021 trafen sich im Westpark in den Abend- und Nachtstunden an Wochenenden bis zu 1200 Personen, was zu Beschwerden über Ruhestörungen und zu Straftaten, begangen vor allem unter dem Einfluss von Alkohol, führte. Polizeipräsident Gregor Lange: "Wir haben diese Situation früh erkannt und waren Nacht für Nacht mit starken Kräften vor Ort.

Es ging dabei nicht darum, das öffentliche Leben zu ersticken, sondern ansprechbar zu sein und mit Augenmaß vorzugehen und gut überlegt für Sicherheit zu sorgen." Ruhestörungen und andere Auffälligkeiten gab es im Westpark und an der Möllerbrücke auch vor der Pandemie schon. Festzuhalten ist, dass es am Westpark keine kriminelle Szene gibt.

Ein Tötungsdelikt vom 12. Juni 2021 konnte von der Polizei schnell aufgeklärt werden. Hier konnte eine Tätergruppe belangt werden, die in der frühen Lockerungsphase den Westpark aufgesucht hatte. Diese Tätergruppe ist dort polizeilich zuvor nicht in Erscheinung getreten. Der Wachdienst, eine Fahrradstaffel der Polizei, die Ordnungspartnerschaft und unterstützend auch ein Sicherheitsdienst waren im Einsatz, um schnell auf Störungen reagieren zu können. In den meisten Fällen sorgten Gespräche und notfalls auch Platzverweise für Ruhe. Die Polizei wird dort weiterhin präsent sein, wie bereits vor der Pandemie.

Alle Zahlen im detaillierten Überblick

Halbjahresbilanz - die Zahlen für Dortmund: Straftaten insgesamt

Januar bis Juni 2015 42.898

Januar bis Juni 2016 40.077

Januar bis Juni 2017 34.393

Januar bis Juni 2018 34.215

Januar bis Juni 2019 29.717

Januar bis Juni 2020 28.201

Januar bis Juni 2021 26.739

Gewaltkriminalität

Januar bis Juni 2015 1683

Januar bis Juni 2016 1572

Januar bis Juni 2017 1387

Januar bis Juni 2018 1352

Januar bis Juni 2019 1180

Januar bis Juni 2020 1185

Januar bis Juni 2021 984

Straßenkriminalität

Januar bis Juni 2015 11.474

Januar bis Juni 2016 10.239

Januar bis Juni 2017 7831

Januar bis Juni 2018 7556

Januar bis Juni 2019 6092

Januar bis Juni 2020 6468

Januar bis Juni 2021 5729

Raub und räuberische Erpressung

Januar bis Juni 2015 505

Januar bis Juni 2016 483

Januar bis Juni 2017 364

Januar bis Juni 2018 350

Januar bis Juni 2019 284

Januar bis Juni 2020 310

Januar bis Juni 2021 213

Wohnungseinbruchsdiebstahl

Januar bis Juni 2015 1947

Januar bis Juni 2016 1846

Januar bis Juni 2017 1249

Januar bis Juni 2018 904

Januar bis Juni 2019 753

Januar bis Juni 2020 506

Januar bis Juni 2021 393

Taschendiebstahl

Januar bis Juni 2015 2627

Januar bis Juni 2016 2045

Januar bis Juni 2017 1431

Januar bis Juni 2018 1140

Januar bis Juni 2019 856

Januar bis Juni 2020 727

Januar bis Juni 2021 499

Rauschgiftdelikte

Januar bis Juni 2015 1455

Januar bis Juni 2016 1486

Januar bis Juni 2017 1900

Januar bis Juni 2018 2052

Januar bis Juni 2019 2033

Januar bis Juni 2020 1530

Januar bis Juni 2021 1858

Halbjahresbilanz - die Zahlen für Lünen:

Straftaten insgesamt

Januar bis Juni 2015 3448

Januar bis Juni 2016 3510

Januar bis Juni 2017 3115

Januar bis Juni 2018 2792

Januar bis Juni 2019 2747

Januar bis Juni 2020 2400

Januar bis Juni 2021 2378

Gewaltkriminalität

Januar bis Juni 2015 115

Januar bis Juni 2016 139

Januar bis Juni 2017 134

Januar bis Juni 2018 104

Januar bis Juni 2019 98

Januar bis Juni 2020 96

Januar bis Juni 2021 96

Straßenkriminalität

Januar bis Juni 2015 885

Januar bis Juni 2016 875

Januar bis Juni 2017 730

Januar bis Juni 2018 729

Januar bis Juni 2019 650

Januar bis Juni 2020 606

Januar bis Juni 2021 556

Raub und räuberische Erpressung

Januar bis Juni 2015 39

Januar bis Juni 2016 28

Januar bis Juni 2017 26

Januar bis Juni 2018 29

Januar bis Juni 2019 17

Januar bis Juni 2020 18

Januar bis Juni 2021 19

Wohnungseinbruchsdiebstahl

Januar bis Juni 2015 207

Januar bis Juni 2016 228

Januar bis Juni 2017 87

Januar bis Juni 2018 149

Januar bis Juni 2019 65

Januar bis Juni 2020 47

Januar bis Juni 2021 29

Taschendiebstahl

Januar bis Juni 2015 116

Januar bis Juni 2016 86

Januar bis Juni 2017 49

Januar bis Juni 2018 50

Januar bis Juni 2019 30

Januar bis Juni 2020 28

Januar bis Juni 2021 45

Rauschgiftdelikte

Januar bis Juni 2015 123

Januar bis Juni 2016 74

Januar bis Juni 2017 104

Januar bis Juni 2018 89

Januar bis Juni 2019 94

Januar bis Juni 2020 72

Januar bis Juni 2021 84

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110