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Null-Toleranz-Strategie und viele Nadelstiche
Null-Toleranz-Strategie und viele Nadelstiche - Kein Pardon gegen kriminelle Strukturen und Clankriminalität
Mit unverminderter Intensität hat die Dortmunder Polizei ihre Null-Toleranz-Strategie gegen Clankriminalität und kriminelle Strukturen im abgelaufenen Jahr 2018 fortgeführt. Nun zieht die Polizei Bilanz
PP Dortmund, Pressestelle

Seit Beginn des Jahres 2018 führte die Dortmunder Polizei in 334 gewerblichen Objekten in Dortmund und Lünen Schwerpunktkontrollen durch. Insgesamt 2.512 Personen sind in diesem Zuge durch die Einsatzkräfte kontrolliert worden. Dabei hat sich in Dortmund die seit Jahren bestehende und sehr gute Zusammenarbeit mit dem Zoll, der Bundespolizei, der Steuerfahndung und der Stadt bewährt. Der Verbund dieses Zusammenschlusses wird genutzt, um alle Möglichkeiten des Rechtsstaates konsequent auszunutzen. Aus den Kontrollen resultierten rund 157 Strafanzeigen. Nur allein von Juli bis Dezember 2018 sprachen die Einsatzkräfte der Polizei 170 Platzverweise in diesem Zusammenhang aus.

Die intensiven Ermittlungen durch Fachkommissariate der Dortmunder Kriminalpolizei führten bei Dutzenden führenden Köpfen der Szene von Juni 2015 bis Ende 2018 bislang zu insgesamt 482 Jahren und 9 Monaten Freiheitsstrafe. So gelang der Dortmunder Polizei erst am 26.1.2019 ein empfindlicher Schlag gegen die Clankriminalität: Ein 23-jähriger Mann wurde festgenommen, eine größere Menge Kokain und Bargeld gefunden und beschlagnahmt. Kokain und Bargeld im Gesamtwert von 300.000 Euro, was in unserer Stadt den Gegenwert eines mittelprächtigen Einfamilienhauses bedeutet. Allein diese Festnahme und die Beschlagnahme müssen als empfindlicher Schlag in die Szene gewertet werden. https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4971/4177734

Die konsequenten und vor allem stetigen Nadelstiche gegen mutmaßliche Clanmitglieder führten bereits zu Verunsicherung und Reaktionen in der Szene: Gleich mehrere Shisha-Bars, die als Rückzugsorte für Clanmitglieder galten, blieben geschlossen oder stellten ihren Betrieb in Dortmund direkt ein. Im letzten Jahr ergingen gegen 31 Betreiber von Shisha-Bars Ordnungsverfügungen zur Einhaltung des Nichtraucherschutzgesetzes. Wegen festgestellter Verstöße gegen diese Verfügungen setzten die zuständigen Behörden Zwangsgelder in Höhe von bislang 136.800 Euro fest (Stand: November 2018). 117 Ordnungswidrigkeitenanzeigen mit Bußgeldandrohungen in Höhe von bislang 79.850 Euro wurden erstattet. Zwei Betreiber von Shisha-Bars erhielten Ordnungsverfügungen im Zusammenhang mit überhöhten CO-Werten. Nach zwei Zwangsgeldfestsetzungen wird parallel auch ein Verfahren zum Erlaubniswiderruf und abschließend zur vollumfänglichen Gewerbeuntersagung eingeleitet.

Die intensiven Bemühungen sind zudem eingebettet in den behördenstrategischen Schwerpunkt der Dortmunder Polizei in der Nordstadt. Auch hier bekämpft die Polizei mit einem großen personellen Aufwand im Rahmen von Schwerpunkteinsätzen Straf- und Gewalttäter und zeigt auf der Straße starke Präsenz. Rund um die Uhr sind hier der Schwerpunktdienst Nordstadt, die zivil gekleideten Einsatztrupps und durch Kontingenteinsätze auch die Einsatzhundertschaft im Einsatz. Im regen Austausch mit unserer Ermittlungskommission (EK) Nordstadt arbeiten drei speziell auf die Nordstadt fokussierte Staatsanwälte. Hand in Hand läuft hier die Zusammenarbeit mit der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Insbesondere sogenannte Tumultdelikte, die immer wieder durch das aktive Einschalten von Clanmitgliedern entstanden sind, haben sich in den letzten Monaten hier in Dortmund nahezu aufgelöst.

Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange erklärt dazu: "Die Bündelung der Ressourcen von Polizei, Zoll, Gewerbe,- Ordnungs- und Finanzämtern sowie der Bundespolizei erweist sich als äußerst effektives Mittel gegen kriminelle Clanstrukturen. Die nahezu täglichen Schwerpunkteinsätze gehen einher mit der akribischen Ermittlungsarbeit unserer Fachkommissariate gegen kriminelle Mitglieder dieser Strukturen. Es wird sicher so sein, dass wir auch auf Hindernisse treffen und einen langen Atem brauchen werden. Aber wir machen den Clanmitgliedern unmissverständlich deutlich, dass hier die Gesetze des demokratischen Rechtsstaates gelten und nicht die der Clans. Ich kann versprechen: Der Dortmunder Polizei wird die Puste nicht ausgehen! Am Ende werden wir kriminellen Clanstrukturen das Handwerk legen."

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